DCC - Währungsumrechnung

Kartenzahlung überholt Bargeld

17. Mai 2019

Im Jahr 2018 kamen Kartenzahlungen im deutschen Einzelhandel auf einen Umsatzanteil von insgesamt 48,6 Prozent, was einer Zunahme um 1,7 Prozentpunkte entspricht. Der Umsatzanteil von Bargeld ist von 50 Prozent auf 48,3 Prozent zurückgegangen.
Haupttreiber dieser Entwicklung war das girocard-System der Deutschen Kreditwirtschaft, das seinen Anteil am Einzelhandelsumsatz um 3,8 Prozentpunkte auf 30,1 Prozent ausbauen konnte. Größter Verlierer im Ranking der Zahlungsarten ist das ec-Lastschriftverfahren, dessen Umsatzanteil von 12,6 Prozent auf 10 Prozent zurückgegangen ist. Der deutliche Zuwachs bei der girocard gegenüber dem Vorjahr wird nach Einschätzung des EHI im Wesentlichen durch folgende Einflussfaktoren bestimmt: Nachdem die Gebührendeckelung zu einer Konditionenangleichung mit dem ec-Lastschriftverfahren geführt hat, ist das girocard-Verfahren mit PIN für Händler deutlich attraktiver geworden. Mehrere große Lebensmittelhändler haben daraufhin die girocard-Anteile in ihren Mischverfahren deutlich höher gewichtet oder sogar komplett von ec-Lastschrift auf girocard umgestellt. Außerdem ermöglicht die girocard – im Gegensatz zum Lastschriftverfahren – ein praxistaugliches kontaktloses Bezahlen. Kunden scheint diese praktische wie schnelle Alternative zu mehr Kartenzahlungen motiviert zu haben. Das mit ec-Lastschrift für die Händler verbundene Risiko ist etwas zurückgegangen. Die Quote der endgültig auszubuchenden Totalausfälle, die im Vorjahr noch auf 0,075 Prozent gestiegen war, ist 2018 auf 0,062 Prozent zurückgegangen. Das EHI hat die Rücklastschriftquote, die die vorläufigen Ausfälle durch Rücklastschriften angibt, für 2018 nicht mehr erhoben. Das kontaktlose Bezahlen verhilft nach Einschätzung des EHI auch den Kreditkarten zu Wachstum. Sie konnten ihren Umsatzanteil von 6,5 auf 6,9 Prozent ausbauen. Die Kontaktlosquote bei Kreditkartenzahlungen liegt bei den vom EHI untersuchten Unternehmen mit 28,2 Prozent deutlich über der stark angestiegenen girocard-Kontaktlosquote von 21,2 Prozent. Im Rahmen seiner Studie hat das EHI auch wieder die Zahl der Transaktionen und ihre Verteilung auf die verschiedenen Zahlungsarten ermittelt. Das Institut geht davon aus, dass 2018 insgesamt rund 20 Milliarden Transaktionen im stationären Einzelhandel getätigt wurden und davon 15,2 Milliarden oder 76 Prozent auf Bargeld entfielen. An der Erhebung des EHI haben sich diesmal 435 Unternehmenmit rund 85.000 Betrieben aus 35 Branchen des Handels beteiligt. Der für die Untersuchung relevante Umsatz der befragten Unternehmen in stationären Geschäftenmacht mit 251,2 Milliarden Euro 58,4 Prozent des Einzelhandelsumsatzes im engeren Sinne aus, den das EHI für 2018 mit 430 Milliarden Euro beziffert.